(dgpd Berlin) Aus Anlass des Welt-Suizidpräventionstag am 10. September 2013, der sich dieses Jahr zum zehnten Mal jährt, betont DGHS-Präsidentin Elke Baezner die große Bedeutung der Hausärzte im Umgang mit Schwerstkranken. „Nur in einem besonderen Vertrauensverhältnis wird ein schwerkranker suizidwilliger Patient seine Überlegungen zu einem möglichst selbstbestimmten Abschied offenbaren. Oftmals erleben wir, dass Pflegende und Angehörige mit Suizidgedanken des Betroffenen überfordert sind und/oder diese als Ausdruck einer psychischen Krankheit abtun.“ Die DGHS streitet für die Wahrung der Gewissensfreiheit von Ärzten bei der Assistenz von Selbsttötungen und Bilanzsuiziden. Baezner: „Bei allem Bemühen um Suizidprävention wird es immer Menschen geben, die ihr eigenes Würdeempfinden angesichts ihrer persönlichen Gesundheits- und Pflegesituation nicht mehr gewahrt sehen. Diese Menschen dürfen nicht verurteilt und in ihrer Not alleingelassen werden, sondern sie brauchen unsere besondere Fürsorge und persönliche Gespräche. Ohne auf einen fachkundigen Arzt vertrauen zu können, sind Menschen gefährdet, ihrem Leben auf eigene Faust, mit ungeeigneten, oft grausamen Mitteln und unter Gefährdung Dritter ein Ende zu setzen.“ Suizid-Verhütung, die immer oberster Grundsatz sein sollte, so Baezner, funktioniert nur mit Rat und Hilfe und nicht mit Verboten und engen berufsständischen Regeln, mit denen sich die praktizierenden Ärzte in Deutschland nach wie vor konfrontiert sehen.
Gefragt ist auch die im September neu gewählte Bundesregierung, von der die DGHS endlich eine lebensnahe Regelung der Probleme um Pflege und Behandlung am Lebensende, aber auch der Suizidhilfe in ihren legalen Grenzen erwartet. Andere europäische Länder haben diese Diskussion bereits geführt und entsprechende Gesetze verabschiedet. In Deutschland scheut die Politik noch immer vor einer umfassenden gesetzlichen Regelung der Sterbebegleitung und -hilfe zurück.