Situation Schwerstkranker unhaltbar

DGHS unterstützt Elektronische Palliativ-Petition an den Bundestag

(dgpd Augsburg) Palliativmedizin kann für viele Patienten unsägliches Leid – wie Schmerzen, Angst, unnötige Klinikeinweisungen – vermindern oder vermeiden. Das Recht auf diese Medizin muss dringend umgesetzt werden. Dieser Forderung schließt sich die DGHS an und unterstützt deshalb eine Elektronische Petition, die auf gravierende Mängel in der Palliativ-Versorgung aufmerksam macht. Denn auch die finanzielle Absicherung ist maßgeblich für die Absicherung des Selbstbestimmungsrechts von Patienten.

Seit dem 1. April 2007 hat jeder schwerkranke, gesetzlich versicherte Bürger das Recht auf Palliativmedizinische Versorgung zu Hause [Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV)]. Der Anspruch besteht für die meisten Patienten jedoch nur auf dem Papier. Denn trotz der bereitgestellten 240 Millionen Euro kann er derzeit nicht auf breiter Front umgesetzt werden.

„Die Situation in der Versorgung unheilbar kranker Patienten ist unhaltbar“, beschreibt Thomas Sitte, Palliativmediziner und Initiator der Petition, die Lage. „Die Netze, die Menschen in höchster Not versorgen, stehen wieder vor dem Aus. Ausreichend Geld ist da und kann nicht fließen, weil Verträge fehlen. Die steigende Zahl von Patienten führt die Netze an den Rand des Zusammenbruchs, weil keine Gelder für Personal zur Verfügung stehen. Die Mitarbeiter brennen aus. In anderen Regionen wird keine Versorgung aufgebaut, weil die Vertragsverhandlungen der Palliativmediziner mit den Kassen nicht vorankommen.“ Sitte muss wissen, wovon er spricht, denn er ist auch Gründer des PalliativNetzes Osthessen. „Die Krankenkassen haben für die Umsetzung dieser Versorgung den Sicherstellungsauftrag übernommen. Leider sind sie dieser Verpflichtung bislang aber nicht nachgekommen“, so der Mediziner in seiner Presseerklärung.

Die Petition läuft noch bis 17. April 2009. Wer sie unterzeichnen will, muss sich im Internet anmelden oder registrieren. Wenn bis zum genannten Termin 50.000 Unterschriften zusammenkommen, soll es zur Palliativversorgung eine Anhörung im Bundestag geben.

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