(dgpd Berlin) Bei Wolfgang Herrndorf war ein unheilbarer Gehirntumor festgestellt worden. In seinem Blog hatte er zuletzt geschrieben: „Niemand kommt an mich heran/bis an die Stunde meines Todes./Und auch dann wird niemand kommen./Nichts wird kommen, und es ist in meiner Hand.“ Zurzeit stehen auf derselben Homepage nur wenige Zeilen: „Schluss. Wolfgang Herrndorf hat sich am Montag, den 26. August 2013 gegen 23.15 Uhr am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen.“
Anlässlich des Suizids von Schriftsteller Wolfgang Herrndorf weist die DGHS auf die große Bedeutung der Hausärzte hin. Todkranke Sterbewillige brauchen dringend Vertraute, mit denen sie offen über ihre Wünsche zu sprechen wagen, auch über Suizidgedanken. Dass sie dabei auf die Unterstützung eines Arztes zählen können, sofern dieser das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist das Anliegen der DGHS.
Noch scheint das Vertrauen in den jeweiligen Hausarzt nicht genügend ausgeprägt zu sein, vermutet Baezner. „Sonst würden nicht so viele Menschen bei der DGHS nach geeigneten Suizid-Methoden und ‚Rezepten‘ nachfragen. Diese stellen wir allerdings nicht zur Verfügung, da wir der Meinung sind, dass diese Fragen individuell mit einem verständnisvollen, kompetenten Arzt oder Berater besprochen werden sollten.“
Die DGHS plädiert dafür, dass für Ärzte Rechtssicherheit bestehen muss, unter welchen Umständen eine Freitodbegleitung möglich ist. Das Ziel ist Beratung und Hilfe – für den Suizidwilligen wie auch für den Arzt – und Transparenz, ohne die keine Akzeptanz auf die Dauer zu erreichen ist.
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