Messner für Basisdemokratie. Grünen-Abgeordneter wünscht sich Verhältnisse wie in der Schweiz; DGHS-Präsident Wichmann: Patientenbeteiligung im Bundesausschuss nur Scheindemokratie

(dgpd Augsburg) Reinhold Messner, Bergsteiger und Autor, bekennt sich zur Basisdemokratie. Im Interview mit der Zeitschrift "Humanes Leben - Humanes Sterben" (HLS) sagte der Europa-Abgeordnete der Grünen: "Entweder wird die Entscheidungsfrage abgegeben an das Parlament oder wir gehen zu einer Basisdemokratie zurück, wie sie die Schweiz hat, das ist viel bürgernäher. Ich selbst hätte natürlich lieber eine Basisdemokratie". Messner bekannte sich auch als ein Mensch, der sein Recht auf Selbstbestimmung bewahren will. "Die Politiker aber haben nicht den Mut, dieses heikle Problem "Sterbehilfe" anzupacken, weil die Verantwortung groß ist und natürlich sehr viel Schindluder getrieben werden kann."

Das Interview erscheint in der HLS Nr. 1/2004 voraussichtlich am 29.12.2003. In dieser Ausgabe finden Sie u.a. auch Berichte zur Woche für das Selbstbestimmungsrecht 2003, aktuelle Hinweise zur Patientenverfügung sowie ein Positionspapier der DGHS zur Suizidprophylaxe.

Die DGHS als Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation hat sich wiederholt für direkte Demokratie eingesetzt. DGHS-Präsident Karlheinz Wichmann begrüßt zwar die Beteiligung von Patientenverbänden im Bundesausschuss der "Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen", bemängelte aber gleichzeitig, dass Schwerstkranke und Sterbende hier nicht vertreten seien. Die Tatsache, dass die Patientenvertreter zudem kein Stimmrecht im Ausschuss haben, sei typisch für eine "Scheindemokratie".

Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) mit knapp 40 000 Mitgliedern sowie zahlreichen Freunden und Förderern setzt sich für das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben ein ... damit das Leben bis zuletzt human bleibt.