(dgpd Augsburg) - Der Biograph Christian Buckard bezeichnete ihn als ,,vielseitigsten und engagiertesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts“. Arthur Koestler, geboren am 5. Sept. 1905 in Budapest, hat ein facettenreiches und abenteuerliches Leben geführt.
Nach Erfahrungen mit dem Kommunismus und im Spanischen Bürgerkrieg bekämpfte er die Nationalsozialisten in Frankreich und floh von dort nach England. Hier schloss er sich 1969 der weltweit ersten Sterbehilfegesellschaft Voluntary Euthanasia Society an. 1981 wurde er deren Vizepräsident und schrieb das Vorwort zum Guide to Self-Deliverance (Anleitung zur Selbsterlösung).
Koestler starb am 3. März 1983 durch eigene Hand in London. In seinem Testament schrieb er: „Meine Gründe, meinem Leben ein Ende zu setzen, sind einfach und zwingend: Die Parkinsonsche Krankheit und eine schleichende tödliche Art von Leukämie (CCL). Ich hielt Letztere selbst vor meinen engsten Freunden geheim, um ihnen Kummer zu ersparen. Nach einem mehr oder weniger steten physischen Verfall über die letzten Jahre hin hat der Prozess nun einen akuten Zustand mit zusätzlichen Komplikationen erreicht, der es ratsam erscheinen lässt, jetzt den Freitod zu suchen, bevor ich unfähig bin, die nötigen Vorkehrungen zu treffen.“
Aus den Reihen der DGHS und ihrer Freunde wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass der Gesetz-geber Leben retten könnte, wenn er die aktive direkte Sterbehilfe - verfassungsrechtlich möglich - innerhalb einer umfassenden gesetzlichen Regelung von Sterbebegleitung und -hilfe verankert; denn w e n n jemand wie Arthur Koestler noch darauf vertrauen könnte, dass ein Arzt einen Leidensprozess später beendet, den er d a n n nicht mehr selbst von eigener Hand abkürzen kann, dürften solche Patienten noch zuwarten können. Statt dessen nahmen die alters- und krankheitsbedingten Selbsttötungen in den vergangenen Jahrzehnten zu, auch infolge der inhumanen und letztlich verwirrenden Rechtslage.
Ausführlichere Informationen zu Arthur Koestler <link>finden Sie hier.
Die DGHS vergibt seit 2001 jährlich den Arthur-Koestler-Preis für herausragende Publikationen zum Selbstbestimmungsrecht am Lebensende.