„Mein Ende gehört mir! Für das Recht auf Letzte Hilfe“

Sterbehilfe-Kampagne mit prominenter Unterstützung gestartet

(dgpd Berlin) Seit heute Morgen fahren rollende Großplakate durch Berlin und Frankfurt/Main, auf denen Prominente wie der Liedermacher Konstantin Wecker, der Schriftsteller Ralph Giordano, der Komiker Bernhard  Hoëcker und die Schauspielerinnen Eva Mattes und Petra Nadolny für das Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende eintreten. Die Aktion ist Teil einer großangelegten Kampagne, die von der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) initiiert wurde, um dem klaren Votum der Bevölkerung für das Recht auf Sterbehilfe in der Politik und der Ärzteschaft Gehör zu verschaffen.
Damit formiert sich der gesellschaftliche Widerstand gegen die Versuche konservativer Politiker, die Möglichkeiten der Sterbehilfe einzuschränken. Eine Politik, die sich an der Menschenwürde orientiert, müsse in die entgegengesetzte Richtung wirken, lautet die zentrale Botschaft der Kampagne: „So wie es ein Recht auf Erste Hilfe gibt, das dafür sorgt, dass unser Leben im Notfall gerettet wird, sollte es auch ein Recht auf Letzte Hilfe geben, das garantiert, dass wir unser Leben in Würde beschließen können.“

Gesicht zeigen für das Recht auf Letzte Hilfe

Auf der Website www.letzte-hilfe.de werden die Ziele und Hintergründe der Kampagne ausführlich erläutert. Dort findet man auch eine Galerie mit Portraits und Statements der prominenten Unterstützer der Kampagne. Das Besondere: Sie selbst können Gesicht zeigen für das Recht auf Letzte Hilfe, indem Sie auf www.letzte-hilfe.de ein Kampagnenplakat mit Ihrem eigenen Portrait  erzeugen! Dieses Bild wird kurz darauf ebenfalls in der Galerie der Unterstützer erscheinen. Zudem können Sie es beispielsweise auf Facebook oder Twitter posten, um Ihren Freundeskreis auf die Kampagne hinzuweisen.
Die Kampagne für das Recht auf Letzte Hilfe verfolgt ambitionierte Ziele: Sie will nicht bloß das Verbot von Freitodbegleitungen in Deutschland verhindern, sondern darauf hinwirken, dass schwerstleidende Menschen die Hilfe erhalten, die sie sich wünschen. Das verlangt einerseits eine Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung, andererseits die Möglichkeit, mit Unterstützung eines Arztes eigenverantwortlich aus dem Leben zu gehen, wenn das Leiden unerträglich wird. Dieses „letzte Menschenrecht“ darf dem Einzelnen von niemandem abgesprochen werden – weder von der Kirche noch von der Politik noch von der Ärzteschaft.

Kampagnen- und Buchvorstellung im Haus der Bundespressekonferenz

Am kommenden Freitag, dem 10. Oktober, werden die Organisatoren die Kampagne im Haus der Bundespressekonferenz vorstellen. Die Pressekonferenz dient auch der offiziellen Präsentation des Buchs „Letzte Hilfe – Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben“, das unlängst im Rowohlt Verlag erschienen ist. In dem 240-seitigen Werk berichtet der Berliner Arzt und Sterbehelfer Uwe-Christian Arnold erstmals offen über seine Tätigkeit, über die Menschen, die er in ihrer letzten Stunde begleitete, und über die gesellschaftlichen Kräfte, die dem selbstbestimmten Sterben entgegenstehen. Der Humanistische Pressedienst (hpd) empfiehlt das Buch nicht zuletzt auch den Gegnern der Sterbehilfe um Bundesgesundheitsminister Gröhe, denn „der menschlich-warme und sehr persönliche Ton des Buches könnte vielleicht eine Saite in den Lesern anregen, von deren Existenz sie nicht einmal wissen.“ (https://hpd.de/artikel/10171)
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben und die Giordano-Bruno-Stiftung haben das Buch sowie die Materialien zur Kampagne allen Bundestagsabgeordneten zugesandt. „Es soll später niemand sagen können, er habe von den Nöten der Patienten nichts gewusst!“, erklärt dazu der Philosoph und Schriftsteller Michael Schmidt-Salomon, der an der Entstehung des Buchs „Letzte Hilfe“ als Co-Autor beteiligt war.
An der Pressekonferenz nehmen neben Arnold und Schmidt-Salomon die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, Elke Baezner, sowie der Jurist und Rechtsphilosoph Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf teil. Die Veranstaltung im Haus der Bundespressekonferenz (Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin, Räume 3 und 4) beginnt am Freitag, dem 10. Oktober, um 11.00 Uhr. Sie richtet sich vorrangig an Journalisten, Politiker, Juristen und Ärzte. Wegen des großen Interesses am Thema empfehlen wir, die Akkreditierung zur Presse-Konferenz möglichst frühzeitig vorzunehmen.

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