DGHS vergibt Arthur-Koestler-Preis

Verleihung an Dr. Erika Preisig, Hausärztin und Präsidentin lifecircle/Eternal Spirit

Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) verleiht den Arthur-Koestler-Preis 2022 an die Schweizer Ärztin Dr. Erika Preisig. Damit wird das jahrzehntelange Engagement von Frau Dr. Preisig (lifecircle.ch) für die Wahrung der Selbstbestimmung bis zum Lebensende, ihre zahlreichen konkreten Hilfen für deutsche Staatsbürger:innen und ihre Ausdauer bei gerichtlichen Auseinandersetzungen geehrt.

So war Frau Dr. Preisig eine der Beschwerdeführerinnen gegen den § 217 StGB (Verbot der geschäftsmäßigen Hilfe der Selbsttötung), der im Februar 2020 vor dem Bundesverfassungsgericht zu Fall gebracht werden konnte. Gemeinsam mit Robert Roßbruch als Verfahrensbevollmächtigtem und Mit-Beschwerdeführer und dem Berliner Arzt Uwe-Christian Arnold (verstorben im April 2021) hatte sie gegen den Verbotsparagraphen Einspruch erhoben. Die Unsicherheit, solange der Paragraph gegolten hatte, hatte sie veranlasst, deutschen Boden jahrelang nicht zu betreten. In ihrem Heimatland Schweiz war sie dagegen seit vielen Jahren eine verlässliche Adresse, um über ihre Stiftung eternalspirit.ch unter anderem Menschen aus Deutschland ein selbstbestimmtes Lebensende zu ermöglichen.

„Die Hausärztin und die Freitodbegleiterin stellen für Frau Dr. Preisig keine unvereinbaren Tätigkeitsfelder dar. Denn die Zuwendung, der Respekt vor jedem individuellen Leben, das Ernstnehmen des persönlich empfundenen Leidensdrucks, all diese Charakteristiken, die wir uns von einer Hausärztin wünschen, diese Charakteristiken werden von Frau Dr. Preisig in ihrer Haltung und in ihrem praktischen Wirken als Freitodbegleiterin kongenial verkörpert“, begründete Prof. Robert Roßbruch in seiner Laudatio die Entscheidung des DGHS-Präsidiums.

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