Besinnliches unterm Weihnachtsbaum. Von Adam über Schröder bis Zöpel: Große Fragebogenaktion lädt alle Abgeordneten zum Nachdenken über Themen ein, für die sonst nie Zeit ist

(dgpd Augsburg) "Haben Sie persönlich sich schon einmal damit befasst, dass Ihr eigenes Leben endlich ist und Sie sterben müssen?" Diese und weitere Fragen hat die Zeitschrift "Humanes Leben - Humanes Sterben" (HLS) in diesen Tagen allen Politikern und Politikerinnen gestellt. 

Dem Blick auf das Lebensende weichen die meisten Menschen nur allzu gern aus. Verdrängt wird mit Blick auf den meist vollen Terminkalender, auf andere aktuelle Themen oder gerade nicht dazu passende Stimmungen und Ereignisse. Das Ergebnis ist immer das gleiche: Für diese Fragen bleibt keine Zeit. 

Dabei bietet gerade das Weihnachtsfest, an dem die Christen die Geburt ihres Erlösers feiern, Gelegenheit zu Besinnlichkeit, Innehalten und Einkehr. Warum nicht das Zusammensein mit der Familie jenseits des hektischen Alltagstrottes einmal nutzen für Themen, die sonst immer zu kurz kommen? 

Die HLS hat allen Abgeordneten des Bundestages und der 16 Landtage einen Fragebogen zugeschickt (insgesamt 2 518 gewählte Volksvertreter). Darin geht es z.B. um die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, um ein friedliches und würdevolles Sterben, oder um Pflegefragen: "Haben Sie schon einmal ein durchschnittliches Alten- oder Pflegeheim besucht?" heißt es darin, oder auch: "Halten Sie Medienberichte über menschenunwürdige Zustände in Heimen für übertrieben?". 

HLS-Chefredakteur Dr. Kurt F. Schobert will mit dieser Aktion v.a. zur Aufklärung beitragen: Denn die Bevölkerung soll über "die Meinung, den Informationsstand und das tatsächliche Engagement der von ihr gewählten Politiker im Bereich existenzieller Fragen" informiert werden. 

Die HLS ist die Verbandszeitschrift der DGHS und wird voraussichtlich Ende März in der Ausgabe 2/2004 über Ergebnisse berichten. 

Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) mit knapp 40 000 Mitgliedern sowie zahlreichen Freunden und Förderern setzt sich für das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben ein ... damit das Leben bis zuletzt human bleibt.