Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) wird den mit 5 000 Euro dotierten Arthur-Koestler-Preis in diesem Jahr nicht vergeben. Die Jury unter Vorsitz des Journalisten Heiner Emde bedauerte, dass keine der eingereichten Bewerbungen als besonders herausragend und damit besonders preiswürdig erschien. Die Entscheidung fiel einstimmig.
Die Jury begründete ihren Beschluss damit, dass es unter den eingereichten Print- und Radio-Beiträgen vielseitige, interessante und sehr hoffnungsvolle gegeben habe. "Letztlich hat aber an entscheidenden Stellen der Mut zum Weiterdenken gefehlt. Und einen halben Artikel kann man leider nicht prämieren", sagte Emde.
Einige Beiträge beeindruckten durch eine gute - wenn auch nicht immer vollständige - Darstellung der schwierigen Entscheidungsfragen am Lebensende, in die neben dem Patienten und dessen Angehörigen z.B. auch Ärzte, Pflegekräfte, Heimleitungen oder Vormundschaftsrichter involviert sein können. Andere stellten das Erleben der letzten Tage bemerkenswert in den Mittelpunkt. Letztlich aber konnte kein Beitrag die Jury restlos überzeugen.
Der Arthur-Koestler-Preis wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um eine breite gesellschaftliche Diskussion der Selbstbestimmung am Lebensende zu fördern. Dazu gehöre z.B. auch, den Leser (oder Hörer) zum weiteren Nachdenken anzuregen. "Einen weiten Blick" wünscht sich die Jury mit Blick auf die nächste Ausschreibung, "und vielleicht etwas mehr Mut, Fragen auch mal offen zu lassen."
Der Arthur-Koestler-Preis wird jährlich vergeben.
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) mit knapp 40.000 Mitgliedern sowie zahlreichen Freunden und Förderern setzt sich für das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben ein.