"Ärztliche Hilfe sollte legal und transparent sein"

Die Ankündigung des Koalitionsausschusses, gewerbliche Sterbehilfe per Gesetz zu untersagen, wird von der DGHS im Prinzip begrüßt. „Verzweifelte Menschen würden jeden Preis bezahlen für ein sicheres Sterbemittel. Aber daraus Kapital zu schlagen ist im höchsten Grade unethisch“, sagt Elke Baezner, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V.  Baezner fordert vielmehr, dass alle Ärzte in Deutschland ohne Angst vor Strafe allein aufgrund ihrer verfassungsrechtlich verbrieften Gewissensfreiheit Sterbende von ihren Leiden erlösen dürfen. Und dies entgegen den Einschüchterungsversuchen der Bundesärztekammer, die über das Standesrecht den Ärzten die Beihilfe zu einem menschenwürdigen Sterben verbieten.

Die DGHS erwartet von der Politik, dass sie den Bedürfnissen und berechtigten Forderungen der Bevölkerung endlich Rechnung trägt, und Rechtssicherheit schafft für alle Beteiligten:

damit sich Schwerstkranke in ihrer Verzweiflung nicht mehr vor den Zug oder vom Hochhaus werfen müssen, sondern wertneutrale Information über Wahl-Optionen bekommen; 

und damit angehende Ärzte schon während ihrer Ausbildung obligatorisch auf die Probleme am Lebensende vorbereitet werden, auf effiziente Schmerzbekämpfung, aber auch auf ihre legalen Handlungs-Möglichkeiten und Grenzen der Sterbehilfe.

Baezner wehrt sich gegen jeden „Integrismus“ der Palliativmedizin. „Es gibt Fälle, bei denen die Palliativmedizin nichts mehr ausrichten kann. Diese Menschen möchten selbstbestimmt und unter Wahrung ihrer Würde Hilfe durch einen verständnisvollen Arzt erfahren. Die DGHS setzt sich dafür ein, dass diese Hilfe in Deutschland legal und transparent möglich ist. Nur so kann ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis wieder hergestellt werden.“ 

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