Wie stelle ich mir ein Leben in Würde vor? Mitglieder, Gäste, Vertreter befreundeter Organisationen und die prominenten Podiumsteilnehmer ließen sich auf eine intensive und teils sehr emotionale Diskussion ein. Die DGHS beging den 4. Internationalen Tag des Rechts auf ein würdiges Sterben am 2. Novemer 2011 mit einer gut besuchten Veranstaltung im Berliner Kino Babylon.
Bereits der zu Beginn gezeigte Kurzfilm "Der Wald so kalt" der Berliner Filmemacherin Anne Pütz ließ kaum jemanden im Saal kalt. Schauspieler Michael Lesch zeigte sich sehr erschüttert und parierte eine Anmerkung aus dem Publikum mit dem Hinweis auf das Sterben seiner eigenen Mutter, das er als qualvoll miterlebt hatte. Aber auch Ingrid Matthäus-Maier betonte leidenschaftlich, dass sie für sich selbst die Regie über das eigene Sterben einmal nicht aus der Hand geben wolle. Dem Beschluss des Deutschen Ärztetags aus diesem Sommer, dass es den Ärzten verboten werden solle, Beihilfe zum Suizid zu leisten, räumte der anwesende Jurist Lutz Barth wenig Chancen auf längerfristige Übernahme in der Praxis ein. Eher befand er, dass ein solches Verbot mit der verfassungsrechtlichen betonten Gewissensfreiheit des Einzelnen nicht zu vereinbaren sei.
Professor Dr. Dr. Jochen Vollmann gab zu bedenken, dass man beim Sterben eben gerade nicht alles unter Kontrolle haben könne und dies akzeptieren müsse. Dr. Aycke Smook aus den Niederlanden berichtete, dass in dem Nachbarland Ärzte und Patienten eher auf Augenhöhe über die Möglichkeiten der Sterbehilfe miteinander reden. Professor Dr. Hartmut Kreß zeigte sich eher skeptisch, was die Chancen angeht, bei der Politik Gehör zu finden, damit diese auch zu einem Sterbehilfegesetz analog der Benelux-Länder kommt.