Am 30./31. Oktober 2019 traf sich DGHS-Vizepräsident RA Prof. Robert Roßbruch zu einem zweitägigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Gründer und Generalsekretär des Schweizer Vereins "Dignitas – Menschenwürdig leben – Menschenwürdig sterben" (kurz: Dignitas) , Ludwig A. Minelli sowie dem Führungsteam der Geschäftsstelle in Forch bei Zürich. Es wurde eine umfangreiche Themenliste diskutiert. Zum Beispiel: eine gemeinsame Einschätzung des zu erwartenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungswidrigkeit des § 217 StGB und welche Konsequenzen hieraus für die künftige Arbeit zu ziehen sind. Außerdem wurde die Frage behandelt, inwieweit die Substanz Natrium-Pentobarbital (NaP) als verschreibungsfähiges Medikament zum Zweck der freiverantwortlichen Selbsttötung in der Humanmedizin in Deutschland etabliert werden kann. Wie könnten gesetzliche Alternativen zur derzeitigen Rechtssituation in Deutschland aussehen? Wie gestaltet man die Übergangsphase zwischen dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und einer möglichen alternativen Gesetzgebung? Schließlich wurde erörtert, ob und wie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der DGHS und DIGNITAS sinnvoll ist und aussehen könnte.
Die zweitägigen Gespräche waren von einer sehr freundschaftlichen und angenehmen Atmosphäre geprägt, die von Herrn Minelli noch dadurch komplettiert wurde, dass er zu Beginn des Arbeitstreffens das gesamte Gesprächsteam bekocht hat. Resümierend kann festgestellt werden, dass die von einer offenen, sachlichen und konstruktiven Diskurskultur geprägten Gespräche für beide Seiten einen Erkenntnisgewinn gebracht haben, mit dem beide Organisation weiter arbeiten können.