Dieter Lattmann war nicht nur als Schriftsteller tätig, sondern vertrat seinen Berufsstand auch parteipolitisch. Er war Ende der 1960er Jahre Mitbegründer und Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller und von 1972 bis 1980 Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD). Dort setzte er sich für das Inkrafttreten des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) ein, das 1983 verabschiedet wurde. Seitdem können den Kreativ-Freiberuflern eine gesetzlich garantierte Kranken- und Rentenversicherung angeboten werden. In sein literarisches Werk flossen wiederum seine kulturpolitischen Erfahrungen mit ein. Als Beispiele wären zu nennen: „Die Einsamkeit des Politikers“ (1977), „Die lieblose Republik – Aufzeichnungen aus Bonn am Rhein“ (1981). In seinem politischen und künstlerischen Engagement war Selbstbestimmung immer ein zentrales Thema. Folgerichtig trat er 2005 in die DGHS ein. Nun ist er im Alter von 92 Jahren gestorben, wird uns aber als dynamischer Mitgestalter in Erinnerung bleiben.
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